„In seinem ersten selbst geschriebenen Theaterstück hat Joachim Aßfalg für den digitalen Wahnsinn, aus dem es kein Entkommen gibt, ein treffendes, schlicht geniales Bild geschaffen.“ Schwäbische Zeitung Anette Grüninger
In Deutschland werden derzeit allein fünf große Kraftwerke benötigt, um den Stromverbrauch der Rechenzentren zu decken, und der Bedarf steigt ständig an. Das Umweltbundesamt gibt bereits Empfehlungen heraus, wie man sich umweltbewusst im Internet verhalten kann. Was kann man tun?
In seinem ersten selbst geschriebenen Theaterstück hat Joachim Aßfalg für den digitalen Wahnsinn, aus dem es kein Entkommen gibt, ein treffendes, schlicht geniales Bild geschaffen. Die Inszenierung (Bühne: Aylin Kaip, Regie: Jürg Schlachter) gleicht einem wilden Parforceritt auf dem Schaukelstuhl, skurril, überdreht, komisch – auch wenn das Lachen zuweilen im Halse stecken bleibt. Ernstnehmen muss man diesen schrägen Vogel aber durchaus, denn Waldemar ist uns in seiner digitalen Gutgläubigkeit näher als uns lieb ist. Schauspieler Markus H. Eberhard leiht dem Stuhl beatboxend seine sonore Stimme – bis er auf einmal leibhaftig auf die Bühne tritt, als fleischgewordenes Nutzerprofil, in perfekt sitzendem Anzug, um den perplex blickenden Stuhl- User zu ersetzen: „Ich werde ein besserer Waldemar sein als du es jemals warst.“
Mit einem riesigen, in rotem Papier eingepackten Geschenk für Lastwagenfahrer Waldemar (Joachim Aßfalg) kommt die Geschichte ins Rollen. In seinem Stück beschäftigt sich der aus Seekirch stammende Schauspieler und Autor damit, was die Digitalisierung mit den Menschen macht. (Foto: Aylin Kaip)
Der aus Seekirch stammende Schauspieler Joachim Aßfalg stand schon auf den verschiedensten Bühnen in ganz Deutschland. Nun kommt er in seine Heimat zurück. von Annette Grüninger.
Waldemar, ein Lastwagenfahrer, geboren in einem Lastwagen, dessen Eltern ebenfalls Lastwagenfahrer sind oder waren. Er macht sich so seine eigenen Gedanken zur Digitaliserung.
Unerwartet, wie aus dem Nichts bekommt er ein Geschenk zugestellt, ein Großes. Es ist das individuellste und doch alltäglichsteGeschenk, dass man sich vorstellen kann. Es ist ein Stuhl mit vier Beinen. Stück für Stück entwickelt sich eine Beziehung zwischen den Beiden. Er wird hineingezogen, verwickelt und gräbt dabei immer tiefer in seiner Vergangenheit und teilt seine Geheimnisse und Wünsche mit dem Stuhl. Dabei steigt immer höher und steigt und steigt, alles ist zum Greifen nahe ….
Schauspieler: Markus H. Eberhard, Joachim Assfalg
Regie: Jürg Schlachter
Bühne/Kostüm: Aylin Kaip
Produktion: Joachim Assfalg
Sponsoren:
Federseebank eG, Richard Stury Stiftung, Kessler Group
Kooperationen:
Zeit ohne Netz – eine Initiative der Handballakademie Bayern e.V.,
mit Unterstützung von Rationaltheater München e.V.
Das 20. Jahrhundert war von Medien dominiert worden, die Millionen Menschen gleichzeitig mit dem gleichen Material belieferten – von Radio und Zeitungen, Filmen und Fernsehen. Diese Art von Top-down-Massenmedien vom Typ Eines-für-viele hatte es Orwells „Big Brother“ ermöglicht, sich an der Macht zu halten. Jetzt hingegen wurden die Amerikaner des Internets gewahr. Sie glaubten, es werde leisten, was frühere Medien nicht leisten konnten: Es würde die Menschen befähigen, für sich selbst zu sprechen, im unmittelbaren Kontakt miteinander, und das weltweit. „Wir haben es jetzt mit echter Individualisierung zu tun“, schrieb Nicholas Negroponte, Professor am MIT, 1995 in seinem Bestseller „Being Digital“. Unternehmen, Branchen, ja sogar ganze Nationen würden sich mit dem Rückbau zentralisierter Autoritäten bald gründlich wandeln. Hierarchien würden sich auflösen und an ihre Stelle trete Peer-to-Peer-Kooperation. „Ebenso wenig wie eine Naturgewalt“, schrieb Negroponte, „kann man das digitale Zeitalter aufhalten oder sich ihm verweigern.“
Wo beginnt die Dressur und wo endet der Gehorsam ?
Für deren Berechnung wird eine gewaltige Masse an Daten erfasst: Zahlungsmoral, Strafregister, Einkaufsgewohnheiten, digitales Surf- und Kommunikationsverhalten sowie das Sozialverhalten im Allgemeinen. Wer sich konform verhält, wird belohnt: etwa mit günstigen Krediten, dienstlichen Beförderungen oder dem schnellerem Durchlaufen von Sicherheitskontrollen. Bei unerwünschtem Verhalten drohen hingegen entsprechende Strafen. Mehr unter Blaetter.de
Waldemar, ein Lastwagenfahrer, geboren in einem Lastwagen, dessen Eltern ebenfalls Lastwagenfahrer sind oder waren. Er macht sich so seine eigenen Gedanken zur Digitaliserung.
Unerwartet, wie aus dem Nichts bekommt er ein Geschenk zugestellt, ein Großes. Es ist das individuellste und doch alltäglichsteGeschenk, dass man sich vorstellen kann. Es ist ein Stuhl mit vier Beinen. Stück für Stück entwickelt sich eine Beziehung zwischen den Beiden. Er wird hineingezogen, verwickelt und gräbt dabei immer tiefer in seiner Vergangenheit und teilt seine Geheimnisse und Wünsche mit dem Stuhl. Dabei steigt immer höher und steigt und steigt, alles ist zum Greifen nahe ….
Schauspieler: Markus H. Eberhard, Joachim Assfalg
Regie: Jürg Schlachter
Bühne/Kostüm: Aylin Kaip
Produktion: Joachim Assfalg
Sponsoren:
Federseebank eG, Richard Stury Stiftung, Kessler Group
Kooperationen:
Zeit ohne Netz – eine Initiative der Handballakademie Bayern e.V.,
mit Unterstützung von Rationaltheater München e.V.